In the second semester we had to attend a theoretical course, for which I chose Introduction to media culture.
The course mainly consisted of students' presentations (every one had to pick an author and present his works/theories) as well as following debates and discussions. In the end, we all had to create a blog entry for the 'Mediendenken' blog treating our specific topic once again. The entry had to be in german, so I apologize to anyone who is not able to read it. 🙁
My entry was about Derrick de Kerckhove and his publication The Alphabet and the Brain (1990).
Zum Glück weiß niemand genau, was der Autor meinte.
Unser Alphabet, unsere Schrift: Eine Aneinanderreihung von grafischen Zeichen, deren Abfolge von Konsonanten und Vokalen die Laute der Worte in unserer Sprache darstellen. Dieses phonographische System lässt uns also selbst Ausdrücke, die wir noch nie gehört haben, aussprechen und ermöglicht so ein unbegrenztes Verständnis aller Texte. Im Gegensatz zu logographischen Systemen (z.B. den chinesischen Schriftzeichen) lassen sich Worte erfragen oder sogar aus dem Kontext erschließen.
Doch so toll dieses System auch sein mag – wie zum Teufel kommt Derrick de Kerckhove darauf, im Alphabet sogar den Vorfahren des Computers zu sehen?
Dazu überlegt sich Kerckhove natürlich zunächst, was ein Computer denn überhaupt so macht. "Er rechnet", würde manch einer behaupten. Das ist auch nicht ganz falsch, doch wichtiger ist wie er rechnet. Nehmen wir an, auf einem Computer läuft ein Programm - dieses Programm existiert nur, um Aneinanderreihungen von Werten zu reproduzieren und zu manipulieren, während es sich an die vorgegebenen Regeln hält. Die Bedeutung dieser Werte ist diesem Programm dagegen völlig egal. Relevant ist nur, dass es seiner eigenen Logik folgt.
Und was hat das mit unserer Schrift zu tun? Jede Menge! Auch unsere Schrift reproduziert und manipuliert Werte für uns. Die Regeln für den Autor bestehen aus Grammatik und Logik, für die Bedeutung ist der Leser jedoch allein verantwortlich. Und die kann vielfältig ausgelegt werden, denn kein einziger Ausdruck ist davor sicher, in seiner Bedeutung über Raum und Zeit verändert zu werden.
"Vom Alphabet zum Computer" scheint es also doch kein ganz so weiter Weg zu sein, wie man glaubt.
Und was bedeutet das ganze jetzt für uns? Ohne Kontext – Narrenfreiheit!